Facebook kauft GIF-Plattform Giphy
Des Öfteren fällt der Social Media Konzern Facebook mit Übernahmen anderer Großplattformen auf und gerät damit zunehmend in Kritik. Während Mark Zuckerberg, seines Zeichens Chef des Konzerns, keine Angaben zum Kaufpreis machte, schätzt die Website Axiom den Wert von Giphy auf etwa 400 Millionen US-Dollar. Mit dem Kauf der GIF-Plattform Giphy unterstreicht der Technologie-Konzern nun also erneut seine Vormachtstellung im Social Media Bereich.
LOLst Du noch, oder GIFst Du schon?
Unter GIF-Animationen versteht man kurze Videoclips, welche genutzt werden, um Gefühle auszudrücken oder Beiträge zu kommentieren. Die kleinen Sequenzen stammen oft aus beliebten Fernsehserien oder Kinofilmen und sind einem großen Publikum bereits bekannt. Auch Memes werden animiert, mit Spruchbändern versehen und als gifs bereitgestellt. Die Kooperation zwischen Giphy und Facebook ist nicht neu, sicher hast auch Du schon öfters mal den Status Deiner Freunde mit einem lustigen GIF kommentiert. Auch im Messenger und WhatsApp sind die kleinen Filmchen nicht mehr wegzudenken.
Neuer Betreiber , alte Funktionen?
Doch was ändert sich nun für User? Für die Nutzer von Facebook, Messenger und WhatsApp ändert sich zunächst einmal nicht viel. Die gifs stehen wie gewohnt zur freien Verfügung. Auch soll es weiterhin möglich sein, der Datenbank eigene gifs hinzuzufügen. Schwieriger wird es für Dienste wie Twitter oder Pinterest, welche die gif-Datenbank ebenfalls nutzen. Man versicherte schnell, Giphy nicht exklusiv für die eigenen Kanäle nutzen zu wollen. Auch andere Unternehmen würden weiterhin in der Lage sein, auf die beliebten Gif-Animationen zuzugreifen, sagte Mar Zuckerberg. Wie diese Kooperation aussehen soll, wurde jedoch nicht weiter bekannt.
Es hagelt Kritik, von allen Seiten
In einer früheren Finanzierungsrunde wurde der Wert des GIF-Anbieters auf 600 Millionen US-Dollar geschätzt, letztendlich machte Zuckerberg mit rund 400 Millionen US-Dollar wohl ein Schnäppchen. Doch einige US-Senatoren ringen die Alarmglocken. Bereits im Jahr 2012 kaufte Facebook die Fotoplattform Instagram für eine Milliarde Dollar, im Jahr 2014 folgte der Kauf des Messengerdienstes WhatsApp für 22 Milliarden Dollar. Kritik wird laut an der Monopolstellung des Social Media Riesen und an der Untätigkeit der Wettbewerbshüter. Man befürchte eine Wettbewerbsverzerrung, Senatorin Elizabeth Warren sprach gar vom Versuch Zuckerbergs, die Kontrolle über Onlinekommunikation an sich reißen zu wollen. Die Forderungen der Politik nach kartellrechtlichen Untersuchungen werden lauter. Bis diese nicht erfolgten, solle es großen Unternehmen untersagt werden, weitere Dienste zu übernehmen.
Auch die Nutzer selber fühlen sich bedrängt, gibt es doch mittlerweile kaum noch eine Möglichkeit, Mark Zuckerberg und seinem Imperium zu entgehen. Im Netz machte der Hashtag #deletegiphy (dt. Lösche Giphy) nach Bekanntwerden der Übernahme die Runde, User wurden animiert, die App von ihren Smartphones zu löschen. Die Bedenken der Nutzer bezogen sich dabei hauptsächlich auf die Sicherheit ihrer Daten, da Zuckerberg bekannterweise Userdaten sammelt, um Werbung zu personalisieren. Ein Großteil der Einnahmen des Konzerns stammen aus Werbung: Sein Unternehmen machte laut Statista im Jahr 2019 rund 69,66 Milliarden US Dollar Umsatz mit personalisierten Anzeigen.
Die Giphy-Plattform wiegelt ab
Im Blogpost Zuckerbergs wird bereits angekündigt, der Konzern werde sich nicht in die täglichen Geschäfte des Gif-Unternehmens einmischen. So werden die Datenbanken weiterhin vom Unternehmen selber gepflegt, Facebook wolle lediglich in die Technologie investieren und nach neuen Kooperationsmöglichkeiten mit Partnerunternehmen suchen. Auch Randy Shepherd, leitender Technischer Direktor der Giphy-Plattform wiegelte ab: Der Service nutze ausschließlich anonymisierte Daten, sodass es unmöglich sei, User aufgrund ihres Suchverhaltens auf anderen Plattformen zu identifizieren.
Gibt es Alternativen zur Giphy-Plattform?
Die gute Nachricht ist, dass Du im Netz Alternativen zu der beliebten gif-Datenbank finden kannst. Unter Gifzentrale.com findest Du viele GIF-Bilder und Animationen zu Themen wie Ereignisse, Sport oder Tieren. Die Animationen sind kostenlos und können frei in E-Mails, auf Homepages oder in Foren verwendet werden. 2016 kündigte Gifzentrale an, eine weitere Gif-Plattform übernommen zu haben, sodass nun weitere 24.000 Gif-Animationen zur Verfügung stehen.