Produktvermarktung durch GIF Animationen
Kaum zu glauben: Das GIF feierte unlängst schon seinen 30. Geburtstag, es stammt eben nicht, wie viele vermuten, aus dem 21., sondern bereits aus dem 20. Jahrhundert. Das erste Graphics Interchange Format entstand 1987 unter Federführung des Unternehmens Compuserve. Es fand allein schon deshalb großen Anklang, weil es mit einer hohen Datenkompression verbunden war und somit die damals zur Verfügung stehende Hardware nicht überlastete.
Ab Mitte der 90er kehrte das virtuelle Daumenkino zurück
Wir wissen, dass mit den Jahren ein Geschwindigkeits- und Leistungsboom in der Computerwelt erfolgte. Damit hätte das Thema GIF auch schon erledigt sein können, denn Platz sparen musste wirklich niemand mehr. Aber zur Mitte der Neunziger kam das virtuelle Daumenkino mit Wucht zurück, einfach deshalb, weil es den Usern so sehr gefiel. Als bei Weitem häufigstes Motiv mussten zu jener Zeit die Katzen herhalten, doch bald schon taten sich andere Nutzungsmöglichkeiten auf als nur die pure Belustigung: Die New York Times fasste die spannendsten Augenblicke der Olympischen Spiele mithilfe von GIFs zusammen und bot den Sportfans somit sehr unschlagbar kompakte, visuelle Zusammenfassungen. Inzwischen ist es auch für den Durchschnitts-User normal geworden, eigene bewegte Bilder zu erstellen und sie im Netz zu verbreiten. Wirklich jeder kann sich jetzt seine individuelle Endlosschleife gestalten, aus persönlichen oder öffentlich zugänglichen Bildern.
Einsatzmöglichkeiten für GIFs im täglichen Marketing
Auch zahlreiche Firmen haben GIFs für sich entdeckt, um damit modernes Marketing zu betreiben. Professionelle GIF-Animationen bilden eine wichtige und wertvolle Ergänzung für die optimale Präsentation neuer Produkte. So lassen sich einige Angebote mithilfe der bewegten Bilder deutlich leichter erklären als in sperriger Textform. Produktabbildungen wie zum Beispiel das Essensangebot eines Restaurants sind wunderbar platzsparend in einer anschaulichen Animation zusammenzufassen. Sie machen Kunden neugierig – und hungrig. Einige GIFs werden auch mit einem sogenannten Call-to-Action-Element verbunden und sollen die User zu einer direkten Reaktion bewegen. Beispiele hierfür finden sich hauptsächlich im Gaming-Bereich, zum Beispiel im Steam-Shop. Poker-Plattformen können ebenfalls mit GIFs zum Mitmachen aufrufen oder auf wichtige Schritte hinweisen, wie zum Beispiel den Download einer Software zum Pokerspielen. Als Conversion-Element kommen GIFs auf Landing-Pages zum Einsatz, um damit Whitepaper oder Newsletter zu bewerben. Damit hinterlässt das Unternehmen oder die Marke einen positiven, teils auch humorvollen Eindruck in den Köpfen der anvisierten Zielgruppe.
Endlose Motive – ohne dabei laut loszuplärren
GIFs lassen sich auf schier endlose Weise gestalten. Sie zeigen Menschen in Aktion, aber auch Tiere, Pflanzen und natürlich immer wieder Produkte, die an den Mann oder die Frau gebracht werden sollen. Die New York Times machte es vor, wie sich GIFs für den Bereich Sportjournalismus nutzen lassen, aber auch kurze Ausschnitte von Rockkonzerten, Musicals oder anderen Veranstaltungen lassen sich damit eindrucksvoll dokumentieren. Dass dabei erst einmal kein Ton zur Verfügung steht, hat einen großen Vorteil: Das Smartphone des Nutzers plärrt nicht plötzlich laut los, was womöglich ihn und sein Umfeld mehr ärgern als erfreuen dürfte. Eine GIF mit Ton zu hinterlegen ist prinzipiell nicht möglich, es sei denn, man formt daraus ein Video. Das aber würde den Sinn doch ein Stück weit verfehlen.
Ein gutes GIF trifft in sekundenschnelle den Nagel auf den Kopf
GIFs transportieren beides: Botschaften und Emotionen. Und das innerhalb von Sekunden. Sie sind gerade deshalb im Marketing so nützlich, weil sie der kurzen Aufmerksamkeitsspanne heutiger Internet-Nutzer entgegenkommen. Dort stoßen sie innerhalb weniger Sekunden hinein, bringen zum Lachen, erregen Aufmerksamkeit, laden zum Teilen. Kaum jemand nimmt sich noch die Zeit, lange Texte zu lesen oder sich durch endlose Bildergalerien zu klicken, darum ist es von großem Vorteil, wenn ein GIF in Windeseile den Nagel auf den Kopf trifft. Das Mini-Filmchen lässt sich sogar noch während des Scrollens erfassen, sodass auch die eiligsten User etwas davon haben. Laut einer Studie von Reuters werden GIFs außerdem sehr viel häufiger weiterverbreitet als PNGs oder JPGs, sie haben also recht große Chancen, viral zu gehen.
Kaum Produktionsaufwand, aber eine starke Wirkung
Der Produktionsaufwand hält sich hingegen in engen Grenzen. Die kostenlosen GIF-Apps im Netz lassen sich leicht und intuitiv bedienen, dafür braucht es keinen Fachmann. Es gilt nur noch, das passende Motiv zu finden und gekonnt in Szene zu setzen. Wie immer sollte dabei ein besonderes Augenmerk darauf liegen, kein Reizthema zu erwischen und so eventuell einen Shitstorm loszutreten. Besser sind unverfängliche Themen, interessant, witzig, aber nicht besonders tief greifend. Sämtliche soziale Netzwerke unterstützen das GIF-Format, sodass du dich auf Instagram, Facebook, WhatsApp, Twitter und Co. beliebig austoben kannst. Es ist auch längst kein Problem mehr, das GIF von einem Netzwerk ins nächste zu transferieren, das machen die User sogar ganz von selbst. Facebook bietet sogar die Möglichkeit, GIF-Anzeigen zu schalten, natürlich gegen Bezahlung. Durchaus überlegenswert für eine frische Marketing-Strategie.
Als alter Hase doch noch frisch und begehrt
Das GIF ist also schon ein alter Hase auf dem digitalen Parkett, und trotzdem jung und schön wie nie zuvor. Wenn du dich als Unternehmer an dieses Thema heranwagst, kann es dir im Grunde nur Glück bringen. Dell hat übrigens mit einer GIF-basierten Marketing-Kampagne seinen Umsatz um 109 Prozent steigern können, die Klickraten schossen in ungeahnte Höhen. Vielleicht gelingt es dir sogar, dich an diesen Rekord heranzutasten.